Heimat im Gepäck - Demokratietag Klassenstufe 9

„Heimat in Gepäck!“ 

-

eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der KulturGießerei Saarburg:

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 unserer Schule lernen die besonderen Lebenswege zugewanderter Mitbürgerinnen und Mitbürger kennen!

 

 

Deutschland ist vielfältiger geworden –  es ist offenkundig, dass sich das Erscheinungsbild unserer Gesellschaft geändert hat, denn die Zahl der Menschen, die ihren neuen Lebensmittelpunkt in der Bundesrepublik gefunden haben, ist in den vergangenen Jahren gestiegen.

 

Wer aber sind diese Menschen? Warum haben sie ihre Heimat verlassen? Woher kommen sie? Welche Erfahrungen bringen sie mit und wie bereichern sie unseren Alltag?

 

Über 100 Schülerinnen und Schüler unserer Klassenstufe 9 gingen im Rahmen des alljährlichen Demokratietages unserer Schule diesen Fragen auf den Grund und nahmen in der letzten Juniwoche an dem Projekt „Heimat im Gepäck“ der KulturGießerei Saarburg teil, das sich zum Ziel gesetzt hatte, durch die unmittelbare Begegnung mit Zugewanderten den Willen für ein Zusammenleben in unserer Demokratie zu fördern:

 

Und die Kids haben zugehört, als Saman Ghasemloo-Nedzipovski, Elena Schritter und Dzevat Nedzipovski erzählten…

 

Frau Ghasemloo-Nedzipovski Eltern verließen mit ihren Kindern ihre erste Heimat, den Iran, weil sie es nicht mehr ertragen konnten, in einem Land zu leben, das selbstverständliche Rechte unterdrückt. Für sie war es unerträglich, wie sehr die Selbstbestimmung der Menschen, die in einer Demokratie allgegenwärtig ist, durch die religiösen Fanatiker in Teheran eingeschränkt wurde: Saman musste in ihrem Geburtsland beispielsweise ihr Haar in der Öffentlichkeit verhüllen – sonst wäre sie von offiziellen „Tugendwächtern“ dafür bestraft worden. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Trier und hilft hauptberuflich Zugwanderten, ihren Platz in unserer Mitte zu finden.

 

Elena Schritter kam in den 1990er Jahren nach Deutschland. Sie hat in der Bundesrepublik eine neue Heimat gefunden, nachdem das Leben in Rumänien zu einem täglichen Kampf ums Überleben geworden war: Selbst Grundnahrungsmittel waren knapp und viele Menschen hungerten.

Die Verwaltung des Staats befand sich in Auflösung und ein Leben in Würde war nicht für jeden möglich. Frau Schritter suchte ein besseres Leben. Sie verließ ihre alte Heimat und hat heute ihren Platz in unserer Mitte gefunden: Sie, die Zugwanderte, arbeitet als Archivarin die Geschichte der Saarburger Glockengießerei Mabilon auf und trägt somit dazu bei, dass die Geschichte ihrer neuen Heimat für die Nachwelt erhalten bleibt.

 

Dzevat Nedzipovski stammt aus Mazedonien. Seine Eltern verließen Mitte der 90er Jahre das Land, da sie sich um ihre eigene Sicherheit und um die Zukunft ihrer Kinder sorgten: Sie gehören zur Bevölkerungsgruppe der Roma, die in der Bundesrepublik übrigens abwertend als Zigeuner beschimpft werden. Weil sie Roma waren, wurden die Nedzipovskis in Mazedonien ausgegrenzt und benachteiligt – ihre Rechte auf Teilhabe, Chancengleichheit und Mitbestimmung wurden in ihrer alten Heimat bewusst eingeschränkt. Wer zu den Roma gehört, muss in diesem Land bis heute mit Benachteiligung rechnen. Heute lebt Herr Nedzipovski als freier Mann in Trier und engagiert sich in seiner Freizeit als Trainer junger Fußballspieler. Vielleicht seid ihr ihm schon einmal auf dem Sportplatz begegnet…

 

Saman Ghasemloo-Nedzipovski, Elena Schritter und Dzevat Nedzipovski – ihre Lebensläufe stehen stellvertretend für viele Menschen, die zu uns gekommen sind. Sie sind ein Teil einer Gesellschaft, die die Vielfalt bejaht und die weiß, dass Vielfalt die Stärke unserer Demokratie ist. Wer an dieser Vielfalt rüttelt oder sie sogar verneint, macht sich zum Außenseiter – er/sie steht nicht mehr auf der Seite der Demokratie.

 

Die Schulgemeinschaft der Realschule plus/ Saarburg bedankt sich bei den Verantwortlichen der KulturGießerei und wir freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte!

.

Schuleigener Demokratietag der Klassenstufe 8

Am Dienstag, den 11.07.2023, fand an unserer Schule für die Klassenstufe 8 unser schuleigener Demokratietag statt.

Dieser Projekttag verfolgt das Ziel, gemeinsam das demokratische Zusammenleben in seiner Vielfalt an Themen zu reflektieren und die gewonnenen Erkenntnisse in den Schulalltag zu integrieren.

Wir konnten für unseren Projekttag im Rahmen des Bildungsangebotes „Werde WELTfairÄNDERER“ Vertreterinnen und Vertreter des Arbeitsbereichs der Jugendeinrichtungen des Bistums Trier gewinnen, die an diesem Tag interessante Workshops zum Thema Nachhaltigkeit und fairem Handel angeboten haben. Hier konnten unsere Schülerinnen und Schüler im Vorfeld aus folgenden acht Themenbereichen einen Schwerpunkt wählen: Bienen; Upcycling- Handeln für die Schöpfung; Fairtrade im Sport; Fairtrade Schokolade?; Aufbrechen – Ankommen – Bleiben: Vielfalt macht reich; Foodsharing – Essen retten und zubereiten; Gemeinsam Handeln für globale Klimagerechtigkeit – Es geht! Gerecht.; Wasserwelten und Nachhaltig schön.

Nach einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung in unserer Sporthalle wurden in den klassenübergreifenden Workshops nicht nur fleißig Informationen zum Thema Nachhaltigkeit gesammelt, sondern diese wurden auch unmittelbar aktiv umgesetzt. So entstanden vielen tolle Endprodukte, wie z.B. plastikfreie Kosmetik, faire Schokolade, Blumentöpfe aus Konserven, leckere Gerichte aus geretteten Lebensmitteln und vieles mehr. In einer Abschlussveranstaltung konnten unsere Schülerinnen und Schüler auch die Ergebnisse der anderen Workshops bestaunen.

Im Rahmen dieses Projekttages konnten viele Möglichkeiten gefunden und Impulse gegeben werden, wie jeder durch das eigene Verhalten nachhaltig handeln und leben kann.

Wir bedanken uns bei dem Team des Arbeitsbereichs der Jugendeinrichtungen im Bistum Trier für die gute Zusammenarbeit und die Gestaltung der Workshops, die uns viele Erkenntnisse brachten, die wir gerne in unseren Alltag aufnehmen möchten.

Druckversion | Sitemap
© Realschule plus Saarburg